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Anhock-Spreiz-Haltung: Wird ein Baby hochgenommen, hockt es automatisch die Beine an und öffnet sie leicht. Diese Position wird als Anhock-Spreiz-Haltung bezeichnet. Auf Grundlage anatomischer, stammesgeschichtlicher und verhaltensbiologischer Erkenntnisse wird empfohlen, dass ein Kind im Tragetuch oder in der Fertigtrage die Anhock-Spreiz-Haltung einnehmen sollte.
Apron/Non-Apron: Ein Mei Tai kann apron oder non-apron getragen werden. Apron bedeutet, dass das Rückenteil an der oberen Kante des Hüftgurts beginnt. Non-apron bedeutet, dass der Hüftgurt einmal gekippt wird, sodass das Rückenteil wie eine Schürze nach unten fällt. Letzteres führt zu einer Verkürzung des Rückenteils.
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C
D
Dachverband der Trageschulen: Einen Dachverband, der trageschulenübergreifendes Qualitätsmanagement betreibt, gibt es im deutschsprachigen Raum derzeit nicht. Jedoch übernimmt das Tragenetzwerk (siehe Tragenetzwerk e.V.) schulenübergreifende Vernetzungsfunktionen.
E
F
Finish: Als Finish wird der Abschluss beim Binden eines Tragetuchs bezeichnet. Finishes bei Rückenbindeweisen sind oftmals praktische und/oder kreative Brustgurte, die durch Twisten, Auffächern über der Brust oder mit Hilfe von Slingringen gebunden werden. Es gibt aber auch Finishes für Bindeweisen vor dem Bauch.
Frosch-Haltung: siehe Anhock-Spreiz-Haltung
Fullbuckle: Ein Fullbuckle ist eine Fertigtrage, deren Hüftgurt und Träger mit Schnallen geschlossen und reguliert werden.
G
H
Halfbuckle: Ein Halfbuckle ist eine Fertigtrage, deren Hüftgurt mit einer Schnalle verschlossen wird, während die Träger gebunden werden.
I
J
K
Kippung: Der Begriff wird häufig im Zusammenhang mit dem Ringsling verwendet. Wenn der Ringsling gekippt getragen werden soll, wird das Tuch vor dem Einfädeln in die Ringe auf dem Rücken einmal umgeschlagen.
Die Kippung bewirkt eine straffere Kopfkante und insgesamt einen symmetrischeren und stabileren Sitz des Kindes. Deshalb empfinden viele Eltern den gekippten Sling als angenehmer.
L
M
Mei Tai: Ein Mei Tai ist eine Fertigtrage, bei der sowohl der Hüftgurt als auch die Träger gebunden und geknotet werden.
M-Haltung: siehe Anhock-Spreiz-Haltung
N
Non-apron: siehe Apron
Neugeboreneneinsatz: Der Neugeboreneneinsatz dient dazu, auch kleinere Baby schon in Fertigtragen mit breitem Steg zu tragen. Bei der Manduca ist der Einsatz standardmäßig dabei und innen ins Rückenteil eingenäht. Bei Ergobaby muss der Einsatz separat dazugekauft werden. Inzwischen gibt es verschiedene Varianten, die alle einem Kissen ähneln. Typisch für die Nutzung von Neugeboreneneinsätzes ist, dass sich die Beine und Füße des Babys (meist) in der Trage befinden.
O
Onbuhimo: Ein Onbuhimo ist eine Fertigtrage ohne Hüftgurt, die häufig bei Schwangeren zum Einsatz kommt. Ein weiterer Vorteil des Onbuhimo ist es, dass die Kinder auf dem Rücken sehr hoch getragen werden können.
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Q
R
Ringsling: Ein Ringsling, auch bekannt als Sling, ist ein kurzes Tragetuch, an dessen Ende sich zwei übereinanderliegende Metallringe befinden. Indem das andere Ende des Tuches durch die Ringe gefädelt wird, formt sich eine Schlinge, der so genannte Beutel, in dem das Kind transportiert wird. Diese Tragehilfe kann bereits ab Geburt verwendet werden. Der Sling eignet sich für das Tragen vor dem Bauch, auf dem Rücken und insbesondere auf der Hüfte.
Zu beachten ist, dass der Ringsling eine asymmetrische Tragehilfe ist und das Gewicht daher nur auf einer Schulter-/Rückenseite lastet.
Rückentragen: Das Rückentragen ist wesentlich rücken- und beckenbodenfreundlicher als das Tragen vor dem Bauch. Schon Neugeborene können in einem Tragetuch auf dem Rücken getragen werden, in einer geeigneten Tragehilfe ist dies ab Kopfkontrolle möglich.
Bei kälteren Temperaturen kann eine Tragejacke sinnvoll sein, da das Kind damit auch auf dem Rücken unter der Jacke transportiert und gewärmt werden kann.
S
Steg: Als Steg wird der Stoff unter dem Po des Kindes bezeichnet. Im Optimalfall verläuft dieser von Kniekehle zu Kniekehle des Kindes. Viele Fertigtragen bieten die Möglichkeit, den Steg an die Beinlänge des Kindes anzupassen. Die Stegbreite kann beispielsweise über einen Klettverschluss, einen Kordelzug oder Knöpfe verändert werden.
T
Trageberatung: Was eine Trageberatung ist, beschreiben wir in unserem Artikel 5 Fragen und Antworten zur Trageberatung.
Tragehilfe: Wir verwenden den Begriff Tragehilfe für alles, das beim Tragen eines Kindes behilflich ist. Das kann ein Tragetuch sein oder eine Fertigtrage, aber auch mal ein Handtuch, ein einfaches Stück Stoff, ein Schal oder ähnliches.
Tragejacke: Als Tragejacke wird eine Jacke bezeichnet, die so geschnitten ist, dass ein Baby in der Tragehilfe darunter passt. Die meisten Tragejacken haben einen Einsatz, der entweder vor dem Bauch oder auf dem Rücken mit Hilfe eines Reißverschlusses eingesetzt werden kann. Die Jacken bieten in der Regel eine Möglichkeit, das Dekolleté sowie den Hals des/der Tragenden zu bedecken – ein klarer Vorteil gegenüber Einsätzen, die mittels Adaptern in die eigene Jacke gezippt werden.
Tragenetzwerk e.V.: Das Tragenetzwerk ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Trageberater*innen. Das Ziel der Vereinigung ist es, das Tragen von Babys und Kleinkindern bekannter und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Mitgliedschaft ist nicht an die Zugehörigkeit zu einer Trageschule gebunden. Demnach fungiert der Verein als schulenübergreifendes Vernetzungsmedium.
Trageschule: Eine Trageschule bietet Ausbildungen zur*m Trageberater*in an. Dabei setzt jede Schule ihre eigenen Schwerpunkte. Einen Dachverband, der schulenübergreifendes Qualitätsmanagement betreibt, gibt es derzeit nicht (siehe Tragenetzwerk). Die wichtigsten Schulen in Deutschland sind die folgenden (alphabetisch geordnet): ClauWi, Trageschule Didymos, Trageschule Dresden, Trageschule Hamburg, Trageschule NRW. Zusätzlich betreiben einiger dieser Schulen verschiedene Ableger im deutschsprachigen Raum.
Tragetuch: Als Tragetuch wird ein Stück Stoff bezeichnet, das das Tragen von Kindern am Körper ermöglicht. Tragetücher gibt es in verschiedenen Längen, Materialien und Qualitäten. Ein Tragetuch kann ab Geburt verwendet werden, um Kinder vor dem Bauch, auf dem Rücken oder auf der Hüfte zu tragen.
Bei der Auswahl eines Tragetuchs hilft unser Artikel 5 Kritierien, die du beim Tragetuchkauf beachten solltest.
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WrapCon: Eine WrapCon (kurz für Wrap Conversion) ist ein Mei Tai oder ein Halfbuckle mit auffächerbaren Trägern. Das Gewicht des Kindes wird so besser verteilt und der Tragekomfort erhöht.