Der Buzzidil, die Buzzidil… nein! DAS Buzzidil. Angelehnt an das Wappentier der österreichischen Firma ist dieser Fullbuckle zur Abwechslung einmal sächlich. Im Jahre 2010 hat Gründerin Bettina Stomper-Rosam, die wir auf dem diesjährigen Tragesymposium schon kurz kennenlernen durften, das erste Buzzidil entwickelt und seitdem wächst ihre Firma stetig. Hier geht es zur Website.
Zeit für uns also, uns die Fertigtrage etwas genauer anzusehen!
Das Buzzidil ist ein Fullbuckle. Also ein Schnallentier. Mit 8 Schnallen hat das Buzzidil eine Schnalle mehr als die Manduca und zwei weniger als der Huckepack. Das bietet natürlich viele tolle Einstellmöglichkeiten, birgt aber auch viel Verwirrungspotenzial. Doch wir bringen schon Licht ins Dunkel, keine Sorge.
Hier ist das gute Stück, unser Buzzdil Babysize:

Aussehen
Buzzidils gibt es von bunt bis schlicht. Von einfarbigem Rückenteil mit bunter Kopfstütze bis hin zu Tragen, bei der Rückenteil und Kopfstütze aus dem gleichen Tragetuch besehen, ist für alle Geschmäcker etwas dabei.
Wer im Shop nicht fündig wird, kann ein Wunsch-Buzzidil anfertigen lassen.
Schnallen
Am Buzzidil konnten wir 8 Schnallen finden, die fast alle irgendwie mit den Trägern der Trage zu tun haben.
Unser Tipp: Es ist hilfreich, eine gewisse Reihenfolge beim Anlegen der Trage einzuhalten.
Nehmen wir all die Schnallen und ihre Funktionen mal unter die Lupe:
Schnalle 1: Hüftgurt
Der erste Schritt ist, dir die Trage um den Bauch zu legen und den Hüftgurt zu schließen. Zieh anschließend am Gurtband, bis der Gurt fest und eng an deinem Bauch anliegt. (Atmen darfst du aber noch können!)

Schnalle 2: Quergurt/Brustgurt
Als nächstes legst du dir die Träger über deine Schultern und schließt den Quergurt hinter deinem Rücken. Dieser darf sich jetzt noch auf Höhe der Halswirbel befinden, rutscht aber gleich beim Festziehen der anderen Schnallen nach unten. Denk daran, dass der Gurt in der Höhe verstellbar ist.
Wenn du das Buzzidil auf dem Rücken verwendest, dient der Quergurt als Brustgurt. Er sorgt dafür, dass dir die Träger nicht von den Schultern rutschen und nimmt bei Bedarf noch etwas Gewicht weg.

Schnallen 3 und 4: Trägerschnallen I
Trägerschnallen am Rückenpanel
Jetzt hebst du mit einer Hand das Gewicht deines Kindes an und ziehst mit der anderen Hand die Schnallen unter deinen Achseln an. Ziehe das Gurtband dabei nach vorne in Richtung Kind. Wiederhole diesen Vorgang anschließend auf der anderen Seite. Der Quergurt auf deinem Rücken sollte jetzt auf Höhe deiner Schulterblätter heruntergerutscht sein.
Trägerschnallen am Hüftgurt
Du hast auch die Möglichkeit, die Trägerschnallen am Hüftgurt des Buzzidils zu befestigen. Dann ziehst du am Gurtband nach vorn, das sich jetzt irgendwo seitlich von deinem Bauch befinden sollte. Der Quergurt sollte natürlich genauso nach unten zwischen deine Schulterblätter rutschen.
Probier einfach mal aus, welche Einstellung sich für dich angenehmer anfühlt. Befestigst du die Träger am Hüftgurt, lastet das Gewicht deines Kindes erfahrungsgemäß mehr auf deinem Rücken und deinen Schultern. Sind die Träger jedoch ans Rückenteil geklickt, wird mehr Gewicht auf den Hüftgurt umgeleitet.
Schnallen 5 und 6: Trägerschnallen II
Mit den Trägerschnallen I möchtest du dein Kind möglichst eng an dich heranbringen. Nun kann es aber sein, dass das Gurtband zu lang oder zu kurz für dich eingestellt ist.
Jetzt kommen die Trägerschnallen II ins Spiel. Kippe die Schnalle nach oben, um mehr Länge in die Trägergurte zu bekommen. Und andersherum, ziehe am Gurtband, um die Gurte zu verkürzen.
Diese Funktion ist dafür da, dass das Buzzidil sowohl sehr zarten als auch sehr kräftigen Menschen passt.

Schnallen 7 und 8: Trägerschnallen III
Puh. Noch mehr Schnallen an der Trägern des Buzzidil. Diese hier befinden sich auf Kopfhöhe deines Kindes. Öffnest du sie, hat dein Kind mehr Raum. Es kann sich aber auch besser von dir wegdrücken, was sich für dich sofort schwerer anfühlen wird.

Einstellmöglichkeiten
Glückwunsch! Dein Kind sollte jetzt schön eng und gestützt sein. Aber das waren noch nicht alle Möglichkeiten, das Buzzidil an dich und dein Kind anzupassen. Kommen wir zu den Themen Stegbreite, Rückenteil-Länge und Kopf- und Nackenstütze:
Stegbreite
Als Steg wird der Stoff unter Po und Oberschenkeln deines Kindes bezeichnet. Dieser sollte möglichst immer von Kniekehle zu Kniekehle reichen.
Beim Buzzidil wird der Steg mit Hilfe von zwei Kordelzügen reguliert. Zieh dazu einfach an den Kordeln, während du den Knopf am Kordelstopper gedrückt hälst. Versuch, auf beiden Seiten etwa gleich viel Stoff zu raffen.

Buzzidiltypisch sind die Polsterungen an den Seiten des unteren Rückenteils. Sie sollen verhindern, dass die Stoffkanten Abdrücke an den Beinen deines Babys hinterlassen.

Rückenteil-Länge
Im Optimalfall endet das Rückenteil einer Fertigtrage im Nacken deines Kindes. Schläft dein Kind, kannst du die Kopfstütze verwenden. Das Buzzidil bietet eine stufenlose Rückenteil-Verkürzung an. Diese ist mit Hilfe von Kordelzügen umgesetzt. Wie schon bei der Stegeinstellung, betätige den Knopf am Kordelstopper und ziehe gleichzeitig am Bändchen, bis die gewünschte Rafffung erreicht ist.
Zusätzlich kannst du immer mit der Höhe des Hüftgurts experimentieren. Generell gilt: Je höher du den Hüftgurt ansetzt, umso kürzer ist das Rückenteil.

Kopf und Nacken stützen
Die Nackenstütze des Buzzidil funktioniert wieder mit einem Kordelzug samt -stopper.
Die Kopfstütze kann entweder in ganzer Länge verwendet oder in Länge und Breite zusammengerafft werden. Befestigt wird sie entweder mit Knöpfen am Träger oder indem die Schlaufen über mit Klett versehenes Bändchen am Träger gefädelt werden. Etwas schwer zu erklären, schau dir lieber die Fotos an:
Größen
Es gibt das Buzzidil in drei Größen:
- Baby (Größe 56-86)
- Standard (Größe 62/68-98/104)
- XL (Größe 74/80 bis 110)
Diese Größenangaben sind mit Vorsicht zu genießen. Die Kleidergröße sagt nichts über die Beinlänge oder die Proportionen deines Kindes aus. Also gilt wie immer: Ausprobieren!
Preis und Zubehör
Das Buzzidil kostet derzeit ab 135,90 Euro (Baby), ab 139,90 Euro (Standard) und ab 149,90 Euro (XL).
Es gibt außerdem eine Vielzahl an Zubehör, wie zum Beispiel:
- Puppentragen (ab 29,90 Euro)
- Gurtband-Polsterungen (10 Euro)
- und diverse Änderungen an der Trage: Hüftgurt- und Schulterträger-Kürzungen, verlängerte Hüftgurt-Polsterungen etc. (ab 10 Euro)
Fazit
Optisch finden wir das Buzzidil sehr ansprechend. Es gibt viele tolle Designs und auch die Möglichkeit, ein Wunschdesign anfertigen zu lassen.
Jedoch ist es auf den ersten Blick nicht leicht, alle vorhandenen Schnallen, Kordelstopper und Steckschließen auf ihre Funktionen zu untersuchen. Sicher, all diese Einstellmöglichkeiten sorgen dafür, dass sich die Trage wunderbar sowohl an Neugeborene als auch an größere Kinder anpassen lässt. Nur gelingt dies wohl den wenigsten Eltern auf Anhieb.
Als Hilfestellung empfehlen wir die umfangreichen Videoanleitungen von Buzzidil oder natürlich eine professionelle Beratung.
Ob das Buzzidil nun zu dir und deiner Familie passt, kannst du wie immer nur durch Ausprobieren herausfinden. Viel Spaß beim Testen!
Hast du das Buzzidil bereits getestet? War es bequem für dich? Und wie gut ließ es sich an dein Baby anpassen? Schreib uns deine Meinung in die Kommentare!
Du bist dir unsicher, ob das Buzzidil zu dir passt? Dann such nach einer Trageberatung in deiner Nähe und probiere es einfach aus!
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Hallo
Ich habe nun auch eine Buzzidil. Da meine Maus erst 23 Wochen alt ist und noch nicht selbst sitzt oder krabbelt, habe ich die Schulterträger noch am Hüftgurt befestigt. Allerdings bekomme ich davon Schmerzen und Verspannungen in den Schultern und im Nackenbereich. Überall lese ich, dass man die Schultergurte bei < 6 Monate am. Hüftgurt befestigen soll. Sie ist allerdings schon 7 kg schwer und trägt teilweise die Größe 68-74. Jetzt frag ich mich, ob ich die Schultergurte nicht doch schon am Rückenpaneel befestigen kann, da ihr schreibt, so wie es am bequemsten ist.
Was würdet ihr raten?